Nachdem Günther Pietzsch 1969 sein Amt als Präsident abgab und auch weitere Elferratsmitglieder aus unterschiedlichsten Gründen nicht weiter im Karnevalsverein tätig sein wollten, war erneut guter Rat teuer. Aber dank der Mitgliedschaft in der Betriebssportgemeinschaft gab es viele Freunde, die entstandene Lücken schließen konnten. Das 3. Jahrzehnt war ein stetiges Ringen mit den Behörden hinsichtlich Veranstaltungsgenehmigung und Polizeistunden.
Die damaligen Präsidenten Dieter Sekulla von 1969 – 1974 und Horst Pawlik von 1975 – 1982 könnten Trauriges und Lustiges über die damaligen Genehmigungsprozeduren zum Besten geben. Oftmals konnte erst am Tag vor Karnevalsbeginn die Zustimmung über die Schlusszeiten an den Karnevalstagen bei den Behörden eingeholt werden. Viele Kuriositäten geschahen und trotz alledem war unser Verein immer mit Freude und Humor bei der Sache. In einem Jahr verweigerte der damalige Bürgermeister die Schlüsselübergabe am Gemeindeamt. Mit einem Ersatzbürgermeister Andreas Jurczik (damals noch Schüler) wurde der eigentliche Amtsträger blamiert und war im nächsten Jahr wieder dabei. Sogar der Karnevalsumzug fand ein einziges Mal nur vom Pförtner des Glaswerkes bis zum Klubhaus statt. Aber diese Ignoranz unseres Treibens durch die Obrigkeit tat dem Zuspruch unserer Veranstaltungen keinen Abbruch.
Zu kurz in unserem Rückblick sind bisher unsere Garden gekommen. Von Anfang an gab es in unseren Reihen ein Männerballett . Anfänglich nur vom Elferrat gebildet, ist das Ballett inzwischen eine Einrichtung aus allen „männlichen“ Gruppierungen geworden. Vom Leiter der Finanzbuchhaltung des Glaswerkes über Frisörmeister, KFZ-Meister, Fleischermeister, Handwerker, Diplomingenieure, Lehrer, Landwirte und Studenten haben im Laufe der Jahre fast alle Berufsgruppen in dieser Formation ihr Unwesen getrieben.
Unsere Prinzengarde wurde ab 1950 stets von den Sektionen Fußball und Handball der BSG gebildet und hatte oftmals mehr Mitglieder als der Elferrat. Viele Gardemitglieder aus vergangener Zeit sind auch heute noch im KCA.
Eine Funkengarde gab es erst ab 1956. Auch sie wurde aus Mitgliedern der BSG gebildet und trat anfänglich zu den Karnevalstagen nur beim Einmarsch in Erscheinung. Erst unter der Präsidentschaft von Günther Pietzsch wurden erste Anfänge von Tanzeinlagen entwickelt.
Bis 1969 gab es nur Prinzen als Narrenoberhaupt. 1970 waren Christa Lehman und Frank Wollermann das erste Prinzenpaar im Amt, gefolgt von 5 Jahren Prinzessinenlosigkeit. Erst 1976 gelangte mit Helga und Werner Gurk wieder ein Paar an die Narrenmacht. Mit großem Erfolg waren sie 3 Jahre ein Höhepunkt der Veranstaltungen.
Von anfänglich 3 Tagen Karneval waren inzwischen 2 Tage im November und 3 Wochenenden zur Karnevalszeit mit bis zu 11 Veranstaltungen geworden. 1972 feierten wir unser 25. und 1977 das 30. Karnevalsjubiläum, beides große Feste im Klubhaus und in Annahütte.
Ein stilles Jubiläum gab es 1977: 20 Jahre Karnevalsruf „Annahütte total - verrückt“. Damit ist auch das 3. Jahrzehnt Geschichte.
Zum vierten Jahrzehnt: 1979 bis 1988